Elizabeth George by Wer dem Tod geweiht

Elizabeth George by Wer dem Tod geweiht

Autor:Wer dem Tod geweiht
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2010-10-27T19:15:47+00:00


Isabelle rief AC Hillier zurück, als sie die Themse überquerten und am Victoria Embankment entlangfuhren, um den Parliament Square zu umgehen. Bisher hatte sie nur mit der Sekretärin des AC gesprochen, dankbar für die Zeit, die sie gewonnen hatte, um sich die Formulierung für eine Erklärung des Sachverhalts zu überlegen, der ihn zur Weißglut bringen würde.

Anstelle einer Begrüßung blaffte Hillier nur: »Ich höre.« In Anbetracht der Tatsache, dass Hiro Matsumoto vom Rücksitz aus alles mithören konnte, gab sie Hillier so wenig Informationen wie möglich. Sie schloss ihren Bericht ab mit den Worten: »Er wird jetzt gerade operiert, und sein Bruder ist bei uns. Wir sind unterwegs zu seiner Wohnung.«

»Haben wir unseren Mann?«

»Durchaus möglich.«

»In Anbetracht der Situation reicht mir möglich nicht. Ich möchte wahrscheinlich hören. Ich möchte ja hören.«

»Wir werden es bald wissen.«

»Das kann ich Ihnen weiß Gott nur wünschen. Kommen Sie zu mir, sobald Sie das erledigt haben! Wir müssen uns mit Deacon unterhalten.«

Sie hatte keine Ahnung, wer Deacon war, aber sie würde den Teufel tun und Hillier danach fragen. Sie versicherte ihm, dass sie ihn so bald wie möglich aufsuchen werde, und nachdem sie das Gespräch beendet hatte, erkundigte sie sich bei Lynley.

»Der Chef der Pressestelle«, sagte Lynley. »Hillier lässt die Kavallerie aufmarschieren.«

»Wie bereite ich mich darauf vor?«

Er schüttelte den Kopf. »Das habe ich nie herausgefunden.«

»Philip hat es vermasselt, Thomas.«

»Glauben Sie.«

Er hatte die Worte wie eine Feststellung ausgesprochen, woraus sie schloss, dass er damit seine Meinung kundtat, womöglich sogar ein Urteil abgab. Und vielleicht machte er damit auch klar, wo seine Loyalitäten lagen.

In angespanntem Schweigen fuhren sie in die Charing Cross Road. Hiro Matsumoto dirigierte sie zur Ecke Denmark Street. Dort stand ein achtstöckiges Backsteinhaus, eine Art Studentenwohnheim namens Shaldon Mansions. Im Erdgeschoss befanden sich mehrere Läden, die sich alle in irgendeiner Weise auf das Thema Musik spezialisiert hatten. Die Ladenzeile zog sich über die gesamte Denmark Street hin: überall Musikinstrumente in den Schaufenstern - Gitarren, Schlagzeuge, Blasinstrumente -, dazwischen ein Zeitungskiosk, ein Taschengeschäft: und ein paar Cafés. Der Eingang zu den Wohnungen lag zwischen Keira News und Mucci Bags, und als sie darauf zugingen, spürte Isabelle, wie Lynley seine Schritte verlangsamte. Sie drehte sich nach ihm um. Er betrachtete eingehend das Gebäude.

»Was ist?«, fragte sie.

»Paolo di Fazio.«

»Was ist mit ihm?«

»Hier ist Jemima Hastings mit ihm hergekommen.« Mit einer Kinnbewegung deutete er auf den Hauseingang. »An dem Abend, als sie sich kennengelernt haben. Er hat ausgesagt, dass sie mit ihm in eine Wohnung über dem Keira News gegangen ist.«

Isabelle lächelte. »Gut gemacht, Thomas. Dann wissen wir ja jetzt, woher Yukio sie kennt.«

Hiro Matsumoto sagte: »Dass die beiden sich gekannt haben, bedeutet noch nicht...«

»Selbstverständlich nicht«, erwiderte Isabelle unwirsch. Hauptsache, er machte keinen Rückzieher. Hauptsache, er führte sie in die Wohnung seines Bruders.

Leider besaß der Cellist keinen Schlüssel zur Wohnung seines Bruders. Aber nachdem sie auf ein paar Klingeln gedrückt, an ein paar Türen geklopft und ein paar Fragen gestellt hatten, landeten sie im Keira News. Isabelle wies sich aus, und der Ladenbesitzer, der für die Bewohner Päckchen und Pakete entgegennahm und als Kontaktperson in Notfällen fungierte, nahm einen Generalschlüssel aus einer Schublade.



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